19. April 2010

"Soldaten als Mörder" - Nachtrag zu "Wikileaks: Collateral Murder in Iraq"

Als Ergänzung zu meinem englischen Beitrag über das kürzlich von WikiLeaks veröffentlichte Video eines US-Einsatzes im Irak möchte ich auf einen erfrischend deutlichen Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel "Soldaten als Mörder" hinweisen, den ich heute erst über ein Blog entdeckt habe. Hier ein wörtlicher Auszug:
Bilder vom Krieg, von leidenden und sterbenden Menschen, sind immer furchtbar. Doch das Video, das von der Organisation Wikileaks im Internet veröffentlicht wurde, ist ein besonders schockierendes Dokument. Es zeigt die ganze Willkür und die erschütternde Lässigkeit, mit der die US-Soldaten die Menschen im Irak mit Gewalt überzogen.
Denn nichts in den Aufnahmen deutet darauf hin, dass es sich bei den Opfern um Aufständische oder Terroristen handelte. Die Piloten wurden nicht beschossen, sie mussten keinen kämpfenden Kameraden am Boden beistehen, es herrschte helllichter Tag, die Sicht war gut. All die Ausreden, mit denen Soldaten üblicherweise den Tod von Zivilisten zu rechtfertigen versuchen- das Video widerlegt sie.
Statt dessen zeigt es schießwütige amerikanische Soldaten, die sich einreden, die umgehängte Kamera eines Pressefotografen müsse ein Gewehr sein, die dann seelenruhig ein Dutzend Menschen töten - und sich dafür auch noch auf die Schulter klopfen. Für das, was an jenem Tag an jener Kreuzung geschah, gibt es nur ein Wort: Mord.

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