28. Januar 2009

Reich - Arm 10:1

Laut einer Pressemitteilung von Axel Troost, dem finanzpolitischen Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, verteilen sich die Steuererleichterungen des zweiten Konjunkturpakets wie folgt:
1.450 Millionen für Reiche (Einkommen über 53.000 Euro; 106.000 Verheiratete)
150 Millionen für Arme (Einkommen bis 10.000 Euro; 20.000 Verheiratete)

Ein Konjunkturpaket sollte doch eigentlich die Konjunktur ankurbeln. Wie das funktionieren soll, wenn Menschen mit höherem Einkommen, die einen deutlich höheren Anteil davon sparen als Geringverdiener und auf Tranferleistungen angewiesene Menschen, die den Großteil davon konsumieren, 10 Mal so viel Entlastung in absoluten Zahlen bekommen, bleibt mir schleierhaft. Allerdings sollten wir auch nicht so naiv an die Sache herangehen, sondern klarmachen, dass die Politik in der BRD kein Interesse daran hat, die Lebensbedingungen der unteren Schichten nachhaltig zu verbessern, sondern - trotz Feigenblättern wie niedrigen Mindestlöhnen in ausgewählten Branchen - weiter konsequent vor allem unsere europäischen Nachbarn durch Niedriglöhne, forciert durch Hartz IV und andere Elemente der Agenda 2010, niederkonkurriert. Der Exportweltmeister sichert seine Weltmarktposition - auf dem Rücken eines immer größeren Teils der hiesigen Bevölkerung.

Monty Python's Lumberjack Song

Here is a Monty Python classic: The Lumberjack Song in different versions. Enjoy!

Live at Hollywood Bowl by Eric Idle (Version with papa)



Auf deutsch! Monty Pyton's Lumberjack Song in German



You can also watch the long version with the barber sketch here.

26. Januar 2009

Yes he can...

So meinte ich das aber nicht in meinem letzten Beitrag, der Obama zum Handeln aufforderte. Die Satire wird schnell bitterer Ernst wie junge Welt heute am Beipiel erneuter US-Drohnenangriffe in Nordwestpakistan meldet. Yes he can - make war. Gut zu Wissen, dass es Kontinuitäten zwischen Bush und Obama gibt: Killing as usual.

Mach hinne Obama

Hier mal wieder eine FR-Karikatur von Thomas Plaßmann. Diesmal geht es um die immens hohen Erwartungen die scheinbar die ganze Welt an den neuen US-Präsidenten hat. Ich bin mal gespannt, wann die erste Ernüchterung tatsächlich einsetzt und ob und wie groß auf lange Sicht die fast schon zwangsläufige Enttäuschung sein wird angesichts der völlig überzogenen Ansprüche an Obama...

25. Januar 2009

Guerre à la guerre est utile: continuons!

Sur le blogue des camarades de l'Union Communiste Libertaire (NEFAC) à Québec j'ai trouvé une référence à un article dans Le Soleil qui nous informe que Guerre à la guerre était dans la mire des services secrets dans le cadre du 400e grâce à son engagement antimilitariste et pacifiste. Les forces d'ordre, représentantes du pouvoir d'État, sont nerveuses à cause de quelques centaines de militantEs - un peu ridicule mais ça montre bien qu'il faut continuer avec notre bon travail!
Ceux et celles qui n'ont pas suivi les événements du 3 juillet 2008 à Québec peuvent s'informer ici. Une analyse critique de Francis Dupuis-Déri (prof de Science Po à l'UQAM) sur la participation de l'armée canadienne à la guerre en Afghanistan se trouve toujours ici.

La photo date pas du 3 juillet mais je préfère cette bannière à la photo dans l'article du Soleil ;)

Chomsky's Adventures: Everything's Fine

Check out another episode from the Chomsky's Adventures series:
http://www.postmodernhaircut.com/

23. Januar 2009

Spiel "Deutsches Föderales Bildungssystem"!

Hier mal wieder ein extra3-Beitrag, diesmal zu unserem wunderbaren Bildungssystem. Viel Spaß beim Spielen!

20. Januar 2009

Dresden 2009: No pasarán!

Nachdem die Hessenwahl überstanden ist, wenden wir uns wieder anderen Dingen zu: Neben den Anti-NATO-Mobilisierungen ist aus linker Sicht am Anfang des Jahres vor allem der erneute internationale Nazigroßaufmarsch in Dresden im Februar von Bedeutung. Informiert euch auf der Bündnisseite oder bei den beteiligten Gruppen und fahrt wenn möglich nach Dresden.

19. Januar 2009

"Protestpartei" FDP rettet Koch

Es kam bei der Hessenwahl mehr oder weniger wie erwartet: Die SPD stürzt ab, jedoch ohne dass die CDU davon profitieren kann. Sie verbessert sich kaum, verliert absolut gesehen durch die niedrigere Wahlbeteiligung sogar Stimmen. Die großen Gewinnerinnen sind die Grünen und die FDP. Darf man den Analysen glauben, haben die WählerInnen diesen Parteien zum guten Teil aus Frust über andere (SPD und CDU) gegeben. Dass die Grünen stärker wurden ist nicht weiter erstaunlich, aber wenigstens erfreulich. Dass die FDP aber quasi als eine Art bürgerliche "Protestpartei" fungiert, weil sie durch ihren unverbindlichen Wischi-Waschi-Wahlkampf rund um "Unser Wort gilt" nirgendwo angeeckt ist, ist mehr als ärgerlich. Wie ich vor kurzem in einer Antwort auf Kommentare eines FDPlers geschrieben habe, sitzen die ideologischen und politischen Brandstifter der neoliberalen FDP nun in Hessen auf dem Löschzug. Sie profitieren also als künftige Krisenmanager von der Krise, die sie mit verursacht haben. Die FDP hält in ihrem Wahlprogramm aber nicht hinterm Berg, denn sie fordert darin u.a. weitere Privatisierungen und Abbau von möglichst vielen sozialen Errungenschaften. Wir können uns also warm anziehen für die nächsten fünf Jahre, in denen eine starke Opposition innerhalb, aber vor allem außerhalb des Parlaments bitter nötig sein wird. Wenigstens konnte DIE LINKE ihr Ergebnis in etwa halten und bleibt mit ihren sechs Abgeordneten im Landtag, um dort hoffentlich weiterhin erfolgreiche und konsequente Oppositionspolitik zu betreiben. Ohne Druck von außen wird dies jedoch nicht erfolgreich sein. Auf ein bewegtes Jahr 2009 (nicht nur) in Hessen!

16. Januar 2009

Neue "Operation Düstere Zukunft"?

Wie ver.di gestern mitteilte plant Koch wohl eine Art Neuauflage der 2003 gegen erheblichen Widerstand eingeführten "Operation Sichere Zukunft". Der Euphemismus wurde von KritikerInnen zurecht realistischer als "Operation Düstere Zukunft" bezeichnet, denn diese Kürzungswelle schnitt tief in die soziale Infrastruktur Hessens und führte zu zahlreichen Schließungen bspw. von Frauenhäusern. Wie nun aus CDU-Kreisen bekannt wurde, sollen in den nächsten Jahren um die 15.000 Stellen im Landesdienst wegfallen. Die Pläne zur Streichung eines Zehntels der Arbeitsplätze des Landes sollten natürlich erst nach Kochs Wiederwahl an die Öffentlichkeit gelangen. DIE LINKE fordert zurecht, dass die CDU noch vor der Wahl dazu Stellung nehmen muss. Noch viel zynischer als sowieso schon erscheint jetzt das Wahlplakat, in dem die CDU zusichert, in Zeiten der Krise angeblich "um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen". Hoffen wir, dass die schlechte Nachricht noch möglichst viele WählerInnen erreicht und Koch nun vielleicht doch noch um seinen schon sicher geglaubten Sieg bangen muss!

Will Hessen "ein Schweinchen Namens Koch"?

Die Entscheidung steht nun kurz bevor. Während der letzten Wahlkampfanstrengungen hier ein Beitrag von extra3, den ich bei Henning gefunden habe: ein Schweinchen Namens Koch. Wird Hessen schon wieder ja zu ihm sagen? Die Hoffnung stirbt zuletzt, hoffentlich nicht am Sonntag abend...

15. Januar 2009

Auf zum Endspurt

Die letzte Umfage, die ich der heutigen OP entnehme, sieht DIE LINKE gar bei nur noch 4%. Dies bestätigt - bei aller Vorsicht gegenüber Umfragen - um so mehr, dass wir um so mehr für einen Wiedereinzug in den Landtag kämpfen müssen, damit es zumindest eine kleine Fraktion von konsequent progressiven Kräften gibt, die die Stimmen der außerparlamentarischen Bewegung und aller Benachteiligten unserer Gesellschaft im Parlament stärken kann.
Hier nun noch der Wahlspot der LINKEN zur Hessenwahl am Sonntag. Weitere Clips gibt es hier. Für eine echte linke Kraft im Parlament!



Erinnert sei nochmal an die Lesung zur Ermordung von Karl und Rosa heute abend um 19:30 im Auflauf.

14. Januar 2009

Motto zur Hessenwahl und darüber hinaus

Die aktuelle Umfrage vor der Hessenwahl, in der DIE LINKE auf unsichere 5% kommt und somit der Wiedereinzug in den Landtag gefährdet ist, veranlasst mich mir selbst und allen GenossInnen und SympatisantInnen mit der Partei, aber auch allen progressiven Kräften, die nicht wählen gehen oder eine andere Partei oder Organisation bevorzugen, Mut zu machen in diesen Krisenzeiten, die bewegte Zeiten werden können und müssen:

13. Januar 2009

Passt aufeinander auf

Hier ist in den letzten Tagen besonders viel von Kämpfen die Rede. Damit geht es jetzt auch weiter, und zwar mit einem Lied für politische, soziale, aber auch persönliche Kämpfe:

Passt aufeinander auf - Früchte des Zorns

12. Januar 2009

Vollversammlung+Proteste für bessere Bildung

Im Zusammenhang mit den eben geforderten Bildungsinvestitionen muss noch betont werden, dass die Investitionen in Bildung nicht in weitere Elitenförderprogramme gesteckt werden dürfen, sondern es an der Zeit ist, das Schul- und Universitätssystem zu demokratisieren und somit eine umfassende Breitenförderung für alle Kinder, Jugendlichen und Studierenden zu ermöglichen.
Alle Marburger Studierenden seien in diesem Zusammenhang an die Vollversammlung am morgigen 13.1. um 20 Uhr im Audimax erinnert, in der u.a. über die schlechten Studienbedingungen durch fehlende Landesmittel und den Kürzungswahn von "Landgraf" Nienhaus. Als Diskussionsgrundlage bietet der AStA eine Resolution und einen Antrag ans Präsidium.
Auf der VV wird auch für die bereits angekündigte Demo für sozialen Fortschritt am Mittwoch, die im Anschluss an die Demo "Für Bildung und soziale Gerechtigkeit- Politikwechsel jetzt!" der GEW (ab 15 Uhr, Abschlusskundgebung 17 Uhr am Römer), stattfindet mobilisiert.

Für ein zukunftsfähiges Konjunkturpaket

Die Wirtschaftskrise gefährdet Arbeitsplätze, die Klimakrise die Zukunft ganzer Generationen. Notwendig sind massive Investitionen in Klimaschutz und Bildung. Doch die Regierung will Milliarden unwirksam verprassen. Fordert doch mit campact auch ein zukunftsfähiges Konjunkturpaket!
Wir reiben uns verwundert die Augen: Jahrelang war angeblich kein Geld für dringende öffentliche Investitionen da - etwa für Kindergärten, kleinere Schulklassen, die Nutzung von Abwärme oder den Ausbau der Schienenwege. Mit der Finanzkrise werden jetzt unzählige Milliarden in die Hand genommen.
Mit 50 Milliarden Euro soll die vom Absturz bedrohte Konjunktur gestützt werden. Noch steht nicht fest, wofür das Geld ausgegeben wird. Doch neue Straßen, Subventionen für spritfressende Autos und Steuersenkungen, die kaum die Konjunktur ankurbeln, stehen ganz oben auf der Wunschliste. Das müssen wir verhindern! Die enormen Finanzmittel müssen in Klimaschutz und bessere Bildungschancen investiert werden. Das schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze und kurbelt die Konjunktur an.
Jetzt die Krise als Chance nutzen: den Appell an Angela Merkel und Peer Steinbrück unterzeichnen!

"CommerzStaatsBank"

Die Commerzbank wird also eine Art Pseudo-Staatsbank, die mit der jungen Welt "CommerzStaatsBank" genannt werden könnte, nur ohne jegliche staatliche Kontrolle: SteuerzahlerInnen zahlen insgesamt mehr als viermal so viel wie der Laden aktuell wert ist, um - formal - lächerliche 25% der Bank zu erhalten, die dann nicht mal von der Regierung zur Mitsprache genutzt werden sollen, d.h. über 12 Milliarden Euro ohne Gegenleistung für die Gesellschaft und ohne demokratische Kontrolle! Der Staat verzichtet auf Einfluß und gibt quasi eine Reprivatisierungsgarantie ganz so wie es das Kapital von ihm verlangt. Getreu dem "bewährten" Motto Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren. Weiter also mit dem Klassenkampf von oben...wie wehren wir uns endlich effektiv dagegen? Wann, wenn nicht jetzt?

10. Januar 2009

"Wenn wir nicht kämpfen, passiert nichts"

Ergänzend zum letzten Beitrag zur hessischen Demo für sozialen Fortschritt sei noch auf ein Interview mit Dirk Reheis, Referent für Hochschulpolitik im AStA der Uni Frankfurt und Anmelder der Demo, in der jungen Welt hingewiesen.

9. Januar 2009

Sozialen Fortschritt erkämpfen

Unter dem Motto "Alles muss man selber machen: Sozialen Fortschritt erkämpfen!" findet am kommenden Mittwoch, den 14. Januar 2009, in Frankfurt am Main eine landesweite Demonstration statt, die gegen Ende des hessischen Wahlkampfs ein klares Zeichen der ausserparlamentarischen Bewegung gegen die (natürlich nicht nur) unter der Kochregierung vorherrschende reaktionäre Politik setzen und darauf hinweisen wird, dass progressive Kräfte wie jeher vor allem ausserparlamentarisch agieren müssen, um Rechte und sozialen Fortschritt zu erreichen und die momentan schwache parlamentarische Linke durch Druck von aussen stärken müssen wie es seit der letzten Landtagswahl in Massnahmen wie der Abschaffung der Studiengebühren oder der Rückkehr Hessens in die Tarifgemeinschaft zum Beispiel sichtbar geworden ist. Dies wäre ohne Druck der Studierendenbewegung , der Gewerkschaften und anderer Kräfte nicht denkbar gewesen. Eine "linke" Mehrheit im Parlament ist momentan wirklich nicht absehbar und selbst wenn diese erreicht würde, dürften wir uns keinesfalls darauf ausruhen. Deshalb auf nach Frankfurt!

Wahlkampftermine in Marburg

Im Folgenden die wichtigsten Termine für die heisse Phase des Wahlkampfs der LINKEN in Marburg:

Sahra Wagenknecht - Was folgt aus dem Finanzcrash?
Die Europa-Abgeordnete der LINKEN referiert über die Ursachen der Finmanzkrise und über die neuen Anforderungen an linke Politik
Di., 13. Januar, 19.00 Uhr
Sitzungssaal, Barfüßerstr. 50, Marburg

Lafontaine kommt
Der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag und die Direkkandidaten werben für eine starke LINKEN-Fraktion im Hessischen Landtag.
Mi., 14. Januar, 19.00 Uhr
TTZ, SoftwareCenter 3 (ehem. Jägerkaserne), Marburg

90. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg
Lesung und Diskussion mit Klaus Gietinger
Der Autor und Regisseur Gietinger liest beim Rosa-Luxemburg-Club aus seinem neuesten Buch "Der Konterrevolutionär" über Waldemar Pabst, der Luxemburg und Karl Liebknecht "mit Billigung höheren Ortes" ermorden ließ.
Do., 15. Januar, 19.30 Uhr
Szenario im Auflauf, Steinweg 1

DIE LINKE, Liste 5 wählen!
So., 18. Januar, 8.00-18.00

DIE LINKE Wahlfete
So., 18. Januar, ab 17.30 Uhr
Kultur-Café-Restaurant DIWAN, Frankfurter Str. 19, Marburg

8. Januar 2009

Der rasende Roland

Mitterweile habe ich den Wahlkampf auch auf meinem Blog eingeläutet wie sich unschwer am Banner im oberen Bereich des Blogs erkennen lässt. Bei meiner Suche nach Wahlwerbung für DIE LINKE Hessen, bin ich zudem auf ein nettes Flashspiel zum Roland Koch Ärgern gestossen, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Vorsicht vor den Kommunisten, Roland ;)

Am 18. Januar Koch endlich abwählen!

Viva la revolución !

Nachdem sich nicht nur die "üblichen Verdächtigen" wie die junge Welt und andere Linke Organisationen, Medien und Einzelpersonen zu dem 50. Jahrestag der sozialistischen Revolution in Kuba, sondern auch Henning mit einem BBC-Audiobeitrag (obwohl dort einige angeblich "kritische" Argumente zu Wort kommen, denen ich widerspreche - mal sehen, ob ich noch dazu komme, in einem Kommentar darauf zu reagieren) zu Wort gemeldet hat, und ich auch noch die Teilnahme an der Wette zur revolutionären Gratulation zugunsten Kubas Kinder um einen Tag verpasst habe, möchte ich mich ebenfalls zur Revolution und der Entwicklung des karibischen Landes äussern. Erst einmal bin ich erfreut, dass die Wette, dass mindestens 1.000 Menschen Kuba zu 50 Jahren Revolution gratulieren, nicht an meiner fehlenden Unterschrift gescheitert ist und sogar 4.620 Euro durch 2.310 Glückwünsche zusammengekommen sind. Auch wenn ich letztes Jahr durch Teilnahme an der Solidaritätsbrigade Brigade Québec-Cuba, über die ich wie versprochen noch näher berichten werde, bereits meine aktive kritische Solidarität mit den KubanerInnen und den Errungenschaften der Revolution konkret gemacht habe, sollte ich wohl wenigstens die zwei Euro für das Cuba Sí Projekt Milch für Kubas Kinder spendieren, die ich erst durch fehlende Internetverbindung und dann Ablenkung nicht durch Unterstützung der Wette sichern konnte. Wie ich hoffentlich bald genauer berichten kann, stellte sich mir die Situation in Kuba sehr anders dar als sie in westlichen Medien präsentiert wird: die Grundversorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln ist durch Produktivitätszuwächse der Landwirtschaft mittlerweile gesichert und die weiteren grossen Errungenschaften der Revolution, freie Bildung und Gesundheitsversorgung wurden selbst in grösster Not in den 1990er Jahren nicht angetastet wie es in jedem kapitalistischen Land zweifelsohne passiert wäre in einer Situation, in der 85 Prozent des Aussenhandels quasi über Nacht wegbrachen. Neben der Tatsache, dass Fidel, Che, Raul und die anderen Guerillos tatsächlich ihr Leben für die Revolution riskiert haben, anstatt wie andere "Führer der Welt" die Söhne und Töchter aus meist defavorisierten Familien für "nationale Interessen" in den Tod zu schicken, ist das Festhalten an den zentralen Errungenschaften und revolutionären Grundsätzen einer der wichtigsten Gründe, warum sich die Regierung in Havanna bis heute grosser Unterstützung der Bevölkerung sicher sein kann. Gerade die jungen Menschen, die die Revolution nicht erlebt haben und denen ein westliches Konsummodell attraktiv erscheint, sehen die sozialen Leistungen des Staates als gegeben an und würden einer möglichen "Öffnung" der Insel für eine kapitalistische Produktionsweise in Verbindung mit Sozialkürzungen m.E. massiven Widerstand entgegensetzen. Das Ausmass der Verehrung für Fidel Castro und Ernesto Guevara durch die meisten Menschen, denen ich dort begegnet bin, hat mich trotz des Anliegens der Solibrigade, positive Aspekte des Lebens in Kuba zu erleben, schon überrascht. Selbst in der vierten Woche, in der wir durchs Land nach Osten reisten, sind uns nur zwei Menschen begegnet, die deutliche Kritik am Regime äusserten, aber selbst diese waren weit davon entfernt, sich den Kapitalismus herbeizuwünschen, sondern verlangten mehr wirtschaftliche und Meinungsfreiheit. Dieser Forderung kann ich mich nur anschliessen in Verbindung einer nötigen Demokratisierung, die die Interessen der Bevölkerung stärkt, d.h. aber auch keine Scheindemokratisierung westlichen Zuschnitts mit einem parlamentarischen Mehrparteiensystem wie in dem BBC-Beitrag anklingt, denn dieses funktioniert ja bei uns so gut, dass die Regierungen in den meisten zentralen Fragen (in der BRD z.B. Rente mit 67, Afghanistan, Mindestlohn etc.) gegen die Bevölkerungsmehrheit agieren. Trotz eines autoritären Regimes in Havanna und der staatlichen Organisation (und somit auch Kontrolle) der CDR finde ich das Konzept der Komittees zur Verteidigung der Revolution vielversprechend, denn sie ermöglichen einen hohen Grad an politischer und gesellschaftlicher Organisierung der lokalen Bevölkerung. Ich könnte noch lange weiterschreiben, möchte aber langsam zum Schluss kommen und vor einem Zitat noch darauf hinweisen, dass ich das Thema Menschenrechte in weiteren Beiträgen behandeln werde. Deshalb hier nur der Hinweis, dass diese eben auch soziale Meschenrechte beinhalten, die in Kuba als ein Land der Dritten Welt Vorbildcharakter haben.
Die abschliessende Aussage, die alle berechtigte und nötige Kritik an der kubanischen Politik in eine vernünftiges Verhältnis setzt, stammt von Brian Wilson, ehemaliger britischer Aussenminister aus dem Jahr 2003 und lautet:
  • "Kritik (an Kuba) sollte niemals die Tatsache ignorieren, dass Kubas wichtigster Beitrag für die Welt darin besteht, den lebendigen Beweis dafür zu liefern, dass es möglich ist, Armut, Krankheiten und Analphabetismus in einem Land zu besiegen, das mit allen dreien mehr als vertraut war. Das ist ein ziemlich großer Nutzen. Und die Tatsache, dass dies angesichts anhaltender Feindschaft eines zwanghaft besessenen Nachbarn erreicht wurde, macht alles umso erstaunlicher.
Ich freue mich auf eine Diskussion mit meinen LeserInnen zu diesem, aber auch allen folgenden Beiträgen, die im 50. Jahr der Revolution (In Kuba wird sie als immer noch laufenden Prozess gesehen) hier erscheinen werden!

3. Januar 2009

Dialect

Here is some awesome Hip Hop by the Dialect crew from South Shields (in the north east of the UK). If the clips please you, check their site WWW.DIALECTCREW.COM and www.myspace.com/markthis for more raw shit making Hip Hop real again. Enjoy some original and powerful music right from the streets of England with all its problems and challenges. Just let you take away by the flow and listen to the lyrics!

DIALECT - uk hip hop video I


DIALECT - uk hip hop video II


Orchestrate


Sick in the head live

2. Januar 2009

Blick zurück nach vorn

Da ich mittlerweile bei meiner Schwester in Villalier bei Carcassonne angekommen bin, nutze ich die Gelegenheit, das neue Jahr auch auf meinem Blog einzuläuten, und zwar mit einem kurzen Rück- und Ausblick. 2008 ist viel passiert, aber ich möchte nur daran erinnern, dass ich den Grossteil des Jahres in Kanada verbracht habe, um in Québec zwei interessante, jedoch vor allem anstrengende Semester zu absolvieren. Ich war aber auch in Toronto, um mir die York Uni anzusehen. Der Besuch hat bestätigt, dass York ein El Dorado für kritische PolitikwissenschaftlerInnen ist. Ob es mich nach dem Abschluss dorthin verschlägt, ist noch nicht absehbar, aber das wäre eine mögliche Option. Ansonsten möchte ich natürlich noch den wohl aufregendsten Teil meines Auslandsaufenthalts 2008 erwähnen: die vierwöchige Kubareise mit der Brigade Québec-Cuba, von der ich zumindest in diesem Jahr noch in Wort und Bild berichten werde - versprochen! Auch allgemein gilt der gute Vorsatz, weiter regelmässig zu bloggen trotz viel Arbeit zum Ende des Studiums inklusive der Diplomarbeit.
Kurz noch zur Statistik: Mit 10.096 BesucherInnen im Vergleich zu 6.146 im Jahr 2007 haben die Zugriffe deutlich zugelegt und ich bin gespannt wie sich dies 2009 weiterentwickelt.

Allen LeserInnen ein aufregendes Jahr 2009 !
Bonne année - Happy New Year !
 
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken &handeln! Willst du auch an der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien:
Google+